Haptik-Labor zur Schulung von Studierenden

Physiotherapeuten*-innen tasten nach Verspannungen, spüren das Endgefühl bei der manuellen Untersuchung eines Gelenkes und fühlen, ob sich bei neurologischen Patient*-innen beispielsweise die Spastik verändert. Solche Hands-on Fertigkeiten und Fähigkeiten sind elementarer Bestandteil der Arbeit in der Praxis. Wie jede sensorische oder kognitive Leistung schwankt jedoch auch das individuelle Tastsinnesvermögen von Menschen. Im Haptik-Labor wird unter anderem mit einem speziell entwickelten, validen Test- und Trainingssystem die haptische Schwelle gemessen, d. h., die höchstmögliche Sensibilität bei aktiver Tastexploration.

Kompetenzbereiche

  • Messung im Bereich von Mikrometern, ob und in welcher Zeit präsentierte Figuren haptisch wahrgenommen werden
  • Test außerhalb experimenteller Laborbedingungen mit offenen Augen, um Alltagssituationen möglichst nah nachzustellen
  • Enge Orientierung an Alltags- und Berufssituationen und Gewährleistung von wissenschaftlicher Güte einer reproduzierbaren Testsituation
  • Preisgünstiges, praktikables Testverfahren mit schnellem Versuchsaufbau
  • Training haptischer Leistungen

Forschungs- und Kooperationsgebiete

  • stufenweise, testpsychologische Überprüfung haptischer Leistungen
  • Training (inkl. Prä-Test vor Beginn und Post-Messung nach Abschluss) haptischer Leistungen mit dem Ziel, die haptischen Schwellenwerte und Erkennungsleistungen zu verbessern

Lehrgebiete

  • kontinuierliches Training der haptischen Leistungen von Studierenden
  • wissenschaftliches Arbeiten, klinische Studien, evidenzbasierte Praxis

Ausstattung

Der Haptik-Schwellen-Test (HTS) besteht aus 13 Test-Pads zur Ermittlung der haptischen Wahrnehmungsschwelle bei gesunden Probanden.

Das Haptik-Figuren-Test- und Trainingssystem (HTFs) zur Ermittlung der aktiven Tastsinnesleistung besteht aus zwei Teilen:

  • Haptik-Figuren-Testset (16 helle Stimuli)
  • Haptik-Figuren-Trainingsset (16 blaue Stimuli)

Die Stimuli bestehen aus zweidimensionalen Höhenreliefs verschiedener geometrischer Figuren, die sich in ihrer Komplexität unterscheiden. Im Mittelpunkt steht eine mehrschichtige Trennschicht aus verschiedenen Materialien, durch die das darunterliegende Relief ertastet werden kann. Visuelle Informationen werden dabei ausgeschlossen.