Studentin Marina Sengmüller unterstützt Waisenhaus in Kenia

Als 2016 die Nachricht aus Kenia kam, das bestehende Waisenhaus "Care Home" müsse aufgelöst werden, war für Marina Sengmüller sofort klar: Da muss ich helfen! Das Waisenhaus, in dem 21 Kinder im Alter von 1,5 bis 17 Jahren untergebracht waren, sind der DHBW-Studentin während eines Praktikums ans Herz gewachsen, sie hat eine enge Beziehung auch über die Distanz hinweg aufgebaut und den Kontakt gehalten. Und nun? Was tun?

"Mit meiner kenianischen Freundin Liz habe ich den Entschluss gefasst, dass wir nicht zuschauen sondern handeln", erzählt Marina. Bei vielen verschiedenen Anlaufstellen hat sie sich informiert und letztendlich im Mai 2017 den gemeinnützigen Verein Makungu gegründet - mit allem was dazu gehört. Vereinssatzung, Verwaltungsstruktur, Informationsmaterial und Spendenaufrufe hat sie erarbeitet.

"Makungu ist Swahili und bedeutet Morgenröte. Es ist ein Sinnbild für einen Neuanfang, Hoffnung und Chancen, die man jeden Tag aufs Neue ergreifen kann", erläutert sie die Philosophie hinter ihrer Initiative. "Wir wollen den Waisenkindern wieder ein zuhause, eine Familie und eine Zukunft geben. Auch Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe spielen haben einen hohen Stellenwert."

Jeden Monat versucht sie daher 850 Euro für Schulgeld, Miete und Essen für die Kinder zusammenzubekommen. "Wir haben in Kenia eine Wohnung angemietet, dort sind aktuell neun der Care Home-Kinder sowie deren frühere Betreuerin untergebracht", so Marina. Die anderen Kinder leben noch bei fernen Verwandten und anderen Bekannten. "Kinder- und Jugendhilfe in Kenia kann man nicht mit der in Deutschland vergleichen. Im Waisenhaus Care Home lebten alle 21 Kinder als Familie mit ihrer Betreuerin zusammen. Diese Familie wurde durch die Auflösung des Waisenhauses zersplittert. Um die Care Home -Familie wieder zusammenzubringen, reicht im Moment unser Geld nicht." Wichtigstes Ziel sei es aber, alle Familienmitglieder zu vereinen. Um dies zu finanzieren, benötigen sie aber 2500 Euro monatlich.

Bis es soweit ist und sie die Familie wieder zusammenführen können, sammelt Marina weiter fleißig Spenden, organisiert Benefizaktionen, wirbt um Paten für die Kinder. Marina betont: "Schon für 10 Euro kann ein Kind eine Woche lang ernährt werden." Aber nicht nur finanzielle Hilfe ist willkommen: Studierende der DHBW Heidenheim können beispielsweise ihr Fremdpraktikum vor Ort absolvieren, im Januar soll es eine Exkursion mit Heidenheimer Studierenden nach Kenia geben.

Wer den Verein Makungu unterstützen möchte, kann dies über deren Website www.makungu.com tun. Informationen zu aktuellen Aktionen gibt's auf Facebook unter fb.me/MakunguKenya.

Zur Person

Marina Sengmüller studiert im 4. Semester Soziale Arbeit - Kinder- und Jugendhilfe an der DHBW Heidenheim. Zudem engagiert sie sich in der StuV und ist stellvertretende Studierendensprecherin.