Sozialforschung im Quartier: Studierende erkunden Lebensbedingungen an der Heidenheimer Härtsfeldstraße

31 Studierenden des dritten Semesters des Studiengangs Soziale Arbeit erkunden in einem Lehrforschungsprojekt im kommenden Jahr die Lebensbedingungen unterschiedlicher Bewohnergruppen im Härtsfeldstraßenquartier.

Das Wohngebiet an der Härtsfeldstraße in Heidenheim hat nur etwa 200 Einwohnerinnen und Einwohner – davon sehr viele mit Flucht- bzw. Migrationshintergrund. Für die DHBW Heidenheim ist das Viertel vor allem wegen seines neuen Studierendenwohnheims mit 135 Apartments von Bedeutung. Auf der anderen Seite machte das Quartier in der Vergangenheit durch Brandstiftungen sprichwörtlich als ‚Brennpunkt‘ von sich reden.

Die Caritas Ost-Württemberg betreibt seit 2018 einen Quartierstreff für Anwohner*innen und bereits seit längerem Angebote für Heidenheimer Wohnsitzlose in der Härtsfeldstraße.

Ein Kurs von 31 Studierenden des dritten Semesters der Studiengänge Soziale Dienste der Jugend-, Sozial- und Familienhilfe, Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen und Soziale Arbeit mit älteren Menschen / Bürgerschaftliches Engagement erkunden in einem Lehrforschungsprojekt, das von Georg Reiff M.A. und Prof. Dr. René Gründer konzipiert wurde im kommenden Jahr die Lebensbedingungen unterschiedlicher Bewohnergruppen im Härtsfeldstraßenquartier.

Das Lehrforschungsprojekt wurde in enger Abstimmung mit der Caritas Ost-Württemberg und der Stadtverwaltung Heidenheim vorbereitet. Bei der Auftaktveranstaltung am 13.10.2021 stellten Barbara Walter, Sonja Beißwanger und Irene Pravilov von der Caritas den Studierenden zunächst das Quartier anhand von Zahlen und Fakten zur Bewohnerschaft und deren häufigen sozialen Herausforderungen wie Wohnsitzlosigkeit, aufenthaltsrechtliche Auflagen, Gesundheitsproblemen und psychischen Belastungen vor. Anschließend konnte sich die Kursgruppe in einer sachkundigen Führung durch die Fachkräfte der Quartierssozialarbeit (Frau Beißwanger und Frau Pravilov) vor Ort ein Bild der Lage machen.

Die Studierenden werden aus Interviewstudien mit Einwohner*innen, Fachkräften Sozialer Arbeit und Stadtverwaltung eine möglichst umfassende Bestandsaufnahme unterschiedlicher Perspektiven auf das Leben im Wohnumfeld der Härtsfeldstraße erstellen. Dabei geht es auch um die Frage, ob und wie sich die Nutzungsansprüche der unterschiedlichen Bewohner*innen im Hinblick auf ein gelingendes Zusammenleben im Quartier künftig besser aufeinander abstimmen lassen und welche Strategien die Stadt Heidenheim sowie die Wohnraumeigentümer bei dessen Weiterentwicklung verfolgen sollten. In einem Vorbereitungstreffen mit u.a. Wolfgang Lohner (Leiter der Wohnsitzlosenhilfe der Caritas) und der Heidenheimer Bürgermeisterin Simone Maiwald wurden dazu bereits einige Eckpunkte diskutiert.

Forschung an der DHBW Heidenheim
Forschungsprojekte an der DHBW Heidenheim