Frauen in der Wissenschaft: Prof. Dr. Bärbel Amerein

Prof. Dr. Bärbel Amerein ist seit 2020 Professorin an der DHBW Heidenheim. Sie berichtet, warum Sie Professorin wurde, welche Herausforderungen es auf dem Weg gab, und was für Frauen in der Wissenschaft anders ist als für Männer.

14 Professorinnen lehren und forschen an der DHBW Heidenheim. Eine davon ist Prof. Dr. Bärbel Amerein. Sie ist seit 2020 Professorin für Soziale Arbeit in der Studienrichtung Kinder- und Jugendhilfe an der DHBW Heidenheim. Ein Interview über das „Professorin-sein“:

Warum sind Sie Professorin geworden?

„Die Gründe warum ich Professorin bin sind genau so vielfältig wie die Tätigkeit selbst. Meine eigene Begeisterung für die Sozialwissenschaften sowie empirische Sozialforschung und verbunden damit die Möglichkeit junge Menschen ebenfalls dafür begeistern zu können. Ihnen Spaß und Freude am wissenschaftlichen Arbeiten nahe zu bringen, sie bei ersten eigenen kleinen Forschungsprojekten zu begleiten.“

Was war eine der größten Herausforderungen auf dem Weg dahin?

„Der Weg dorthin ist nicht linear und keine Einbahnstraße. Im Nachhinein betrachtet fügten sich einige Puzzleteilchen stimmig ineinander, so dass ich nach dem Diplom zeitnah ein, meiner Promotion vorgeschaltetes, spannendes Praxisforschungsprojekt beginnen konnte. Die Promotion selbst erfordert auf jeden Fall diszipliniertes Arbeiten und Durchhaltevermögen, da sie einige Jahre in Anspruch nimmt und bei mir dann auch parallel zu einer regulären Vollzeittätigkeit als Akademische Rätin realisiert wurde.“

Was möchten Sie jungen Schülerinnen und Studentinnen mit auf den Weg geben?

„Folgt Euren spezifischen Interessen und Themen auch abseits des Mainstream. Lasst Euch nicht durch z.B. andere Personen oder Verlockungen davon ablenken, sondern verfolgt konsequent Euren Weg.“

Was ist für Frauen in der Wissenschaft anders als für Männer?

„Diese Frage kann ich natürlich nur aus einer Perspektive versuchen zu beantworten. Mein Eindruck ist aber, dass es für Frauen noch immer nicht genauso selbstverständlich ist wie für Männer, eine ihrer Qualifikation entsprechende berufliche Position einzunehmen. Dies zeigt sich im Sozialwesen genauso wie in anderen Disziplinen. Warum dies aber so ist? Eine spannende Frage, die direkt in die sozialwissenschaftliche Genderforschung zurückgespielt werden könnte.“ 

Über Bärbel Amerein

  • Studium der Erziehungswissenschaft
  • Dozentin an der Fachakademie für Sozialpädagogik Maria Stern Nördlingen
  • 2007 – 2015: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd am Institut Kindheit, Jugend und Familie u.a. im Drittmittelprojekt „Selbstkompetenzen bei Jugendlichen fördern“ der Robert Bosch Stiftung
  • 2015 – 2020: Akademische Rätin an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd am Institut Kindheit, Jugend und Familie in der Abteilung Sozialpädagogik und Pädagogik der frühen Kindheit.
  • 2017 Promotion: Titel der Dissertation: „Förderung des Selbstzugangs und der Berufswahlsicherheit im schulischen Kontext mit Hilfe eines Selbstkompetenz- und Strategietrainings für Haupt- und Realschüler.“
  • 2017 – 2020: Geschäftsführerin der Abteilung Sozialpädagogik und Pädagogik der frühen Kindheit an der PH Schwäbisch Gmünd
  • Seit 2020: Professorin für Soziale Arbeit in der Studienrichtung Kinder- und Jugendhilfe an der Dualen Hochschule Heidenheim

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