Homeoffice und Hochschule: Prof. Dr.-Ing. Roland Minges im Interview

An der DHBW Heidenheim werden gerade große Anstrengungen unternommen, auch im Homeoffice für die Studierenden da zu sein und Online-Vorlesungen abzuhalten. Wie das Prof. Dr.-Ing. Roland Minges, Studiengangsleiter Maschinenbau meistert, erzählt er im Interview.

  • Was ist im Homeoffice eine Herausforderung, die vorher keine war?
    Die Bücher und Unterlagen, die gerade noch im Büro sind und nur analog vorliegen.
     
  • Was ist am Homeoffice besser?
    Mein Tag hat 90 Minuten mehr, denn das ist meine tägliche Fahrzeit.
     
  • Ist man noch genau so effizient wie vorher?
    Definitiv erst mal nein. Für viele Abläufe muss sich erst ein neues Gleichgewicht einstellen.
     
  • Wie regeln Sie Ihren Alltag?
    Auch nicht viel anders als vorher.
     
  • Welche Programme nutzen Sie zur Kommunikation mit Studierenden?
    Anfänglich "Kraut und Rüben", jetzt Microsoft TEAMS für Vorlesungen und Besprechungen und dazwischen oft E-Mail und seltenst Telefon.
     
  • Wie ist das Feedback der Studierenden?
    Wir lernen gemeinsam - auch aneinander - und ich wurde noch nicht (virtuell) gesteinigt. Alle geben sich ehrliche Mühe, das Beste aus der aktuellen Lage zu machen.
     
  • Wie hat sich die Kommunikation zwischen Kollegen verändert? Nicht nur bzgl. Medium, sondern auch im Hinblick auf Effizienz, Qualität und Emotionalität.
    Vieles lief schon vorher per E-Mail, jetzt kamen die Videokonferenzen dazu. Der Blick in das Gesicht des Gegenübers fehlt mir jedoch sehr. Videokonferenzen sind nur eine kleine Krücke und kein Ersatz.
     
  • Welche Rituale haben Sie in Ihren Alltag integriert? Virtuelle Kaffeepause mit Kollegen? Arbeiten im Schlafanzug/Jogginghose?
    Alles, was nicht im Kamerablickfeld ist, darf knitterig und löchrig sein oder gar ganz fehlen? Nicht mit mir! Genau so, wie man in einem Telefonat hört(!) ob der Gesprächspartner lächelt, merkt man Nachlässigkeiten im Umgang mit dem eigenen Alltag auch in einem Videokonferenz-Gespräch.
     
  • Wie hat sich Ihr Stresslevel verändert?
    "Machen wir das Beste daraus und lassen auch mal fünfe gerade sein." Das hat den Stresslevel verändert. Einiges ist einfacher, aber diffizile Gespräche sind definitiv schwieriger.