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Studierende der DHBW entwickeln innovative Konzepte - Präsentation am 18. Mai

Erleichtertes Überqueren von Bordsteinen mit dem Rollator, ein optimiertes Autozelt, eine essenerwärmente Lunchbox, eine App, die Leute für spontane Aktivitäten zusammenbringt, Energiegewinnung aus Kaffeesatz sowie Unterstützung bei Roboter-Schulungen: Auch in diesem Jahr sind die Projekte der Studierenden des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen der DHBW Heidenheim wieder vielseitig und innovativ. Im Rahmen der semesterübergreifenden marktorientierten Produktentwicklung sind sechs neuartige Konzepte entstanden. Am Donnerstag, 18. Mai, stellen die Projektgruppen ab 14 Uhr den aktuellen Stand der Arbeiten in der Aula der DHBW Heidenheim vor und stehen Rede und Antwort.


Mehr Mobilität durch den Rollstepstar

Wer selbst einen Rollator nutzt oder schon einmal beobachtet hat, wie schwierig es ist, einen Bordstein zu überwinden, kennt das Problem: Eine alltägliche Kante wird zu einem fast unüberwindbaren Hindernis. Das Team „Rollstepstar“ das aus sechs Studierenden der DHBW Heidenheim besteht, stellt am 18. Mai eine Idee vor, die es einem Rollator-Benutzer erlaubt, Bordsteinkanten sicher und kraftsparend zu überwinden, und somit die Mobilität für den Anwender, die oft durch Alter oder Krankheit eingeschränkt ist, zu erhöhen. „Die entwickelte Konstruktion am Rollator besteht aus einem Viergelenkgetriebe, welches die Vorderräder des Rollators nach oben und nach vorne auf den Bordstein hebt. Der Antrieb erfolgt durch einen Elektromotor, der wiederum eine Welle antreibt.“, erklärt Alexander Günter, Mitglied des Projektteams. Und auch einen Erfolg kann das Team bereits verzeichnen: Mit ihrer Idee gehörte der Rollstepstar beim Wettbewerb „Future Award“ zu den besten 100 Erfindungen.


Optimiertes Autozelt für günstige Urlaube

Wer mit dem eigenen Auto in den Urlaub fahren aber keine teuren Hotelgebühren zahlen und trotzdem eine angenehme Nacht verbringen möchte, für den bietet die Gruppe „AerieTent“ eine Lösung. Das zehnköpfige Projektteam aus angehenden Wirtschaftsingenieuren entwickelte ein innovatives Autodachzelt, das wesentlich leichter, effizienter und kostengünstiger ist als herkömmliche Dachzelte. „Bei der Herstellung des ersten Prototypen verwendeten wir eine Herstellungstechnik die bisher noch nicht im Zeltbau eingesetzt wurde und dadurch ein signifikantes Alleinstellungsmerkmal des Produktes bildet“, erläutert Marc Gehring.


Eine Lunchbox, die Essen aufwärmt
Das Gruppe Aviari entwickelte eine Lunchbox, welche die darin enthaltenen Lebensmittel selbständig, ohne fremde Energiequelle aufwärmen kann. „So kann man unterwegs eine vorgekochte Mahlzeit genießen, ohne auf eine Energiequelle angewiesen zu sein“, erklärt DHBW-Student Johannes Straubmüller. „Um die entwickelte Box autark nutzen zu können, wird die benötigte Energie schon mit der Box mitgenommen.“ Damit dies gelingt, adaptierten die Studierenden die Idee der Handwärmepads, die im Winter verwendet werden: Eine Salzlösung wird mithilfe von Wärmeenergie in einen metastabilen Zustand gebracht. So kann die Salzlösung dann über mehrere Wochen oder Monate die Energie speichern, welche für die Wärme benötigt wird. Wenn die Kristallisation z.B. durch Knicken eines Metallplättchens ausgelöst wird, wird die gespeicherte Energie in Form von Wärme abgegeben. „Bei der Entwicklung haben wir mehrere Chemieversuchsreihen durchgeführt, einen Prototyp der Box entwickelt und gebaut sowie der Markt befragt.“ Durch die neuartige Lunchbox kann auch unterwegs, auf Wanderungen oder auf Reisen unabhängig von Strom, Gas und Wasser eine warme Mahlzeit verspeist werden.


Spezl-App ermöglicht spontane Aktivitäten
Ob in einer neuen Stadt oder am Freitagabend im Wohnzimmer – Jeder kennt die Situation, dass keiner im Freundeskreis Zeit hat etwas zu unternehmen. Und jetzt? „Die Spezl-App bietet die Möglichkeit an einer Aktivität oder einem Event teilzunehmen, sei es an einem Kochkurs, einer Kunstausstellung oder an einer Party, je nachdem was der Nutzer gerne machen möchte“, erklärt Projektleiter und Ideenfinder Hannes Wahl. Die Besonderheit der Android-App liegt darin, dass die User selbst die Möglichkeit haben, ein Event zu erstellen oder alternativ zu sehen, welche Events in den verschiedenen Kategorien im Moment verfügbar sind und mit einem Klick teilnehmen können. „Anschließend treffen sich die Teilnehmer wie vereinbart im Club, auf dem Fußballfeld oder in der eigenen WG-Küche.“ Durch die breitgefächerte Auswahl an Kategorien und Events richtet sich Spezl nicht nur an Studierende und junge Leute sondern an Personen aller Altersklassen, die Lust haben ihre Freizeit mit abwechslungsreichen Aktivitäten und unternehmensfreudigen Leuten zu gestalten.


Energie aus Kaffee
Jährlich fallen mehr als 20 Millionen Tonnen Kaffeesatz an. Der Großteil davon landet im Müll. Dagegen will die Projektgruppe MoccaG der DHBW Heidenheim angehen und eine Antwort auf die Frage „Wie kann Kaffeesatz sinnvoll und zukunftsorientiert im großen Maßstab wiederverwertet werden?“ finden. Die Lösung: Der Kaffeesatz wird zur Herstellung von hochwertigen Briketts verwendet. Diese kann der Endverbraucher in einem herkömmlichen Ofen rückstandslos verbrennen und zur Energiegewinnung verwenden. „Dass Kaffeesatz einen höheren Energiegehalt als Holz aufweist, konnten wir mithilfe von Versuchen mit dem Stirlingmotor der DHBW Heidenheim nachweisen“, erläutert Student Truong Thai. Auf Basis dieser Erkenntnis entwickelten die Wirtschaftsingenieurwesen-Studierenden eine neuartige Form von Brikett, die aus einem Kaffeesatz-Holz-Mix besteht. „Diese innovative Art der Wiederverwendung von Kaffeesatz soll in Zukunft den Holzverbrauch reduzieren und der Umwelt zugutekommen.“


Unterstützung für Roboter-Schulungen
An Schulungszentren in Unternehmen, Schulen und Hochschulen richtet sich die Idee der Gruppe „Robot-Eye-Control“ (REC). Aufgrund der wachsenden Digitalisierung sowie Automatisierung in vielen Bereichen der Automobilindustrie und Zulieferbetrieben, ist eine praxisorientierte Roboter-Schulung mit geeigneten Hilfsmitteln unumgänglich. Die Studierenden der DHBW Heidenheim haben im Rahmen ihres MPE-Projekts eine auf Augmented Reality-basierende Applikation konzipiert, die den Lehrbeauftragten mittels Visualisierung von Arbeitsanweisungen unterstützt. Im konkreten Anwendungsbeispiel der Studierenden soll der Roboter eine Klebenaht für Windschutzscheiben durchführen. In der Schulung programmieren die Teilnehmer den vorgegebenen Naht-Weg. Die Entwicklung  REC gibt dabei Hilfestellung, indem sie den Teilnehmern Schritt-für-Schritt-Anweisungen gibt und die Aufgabenstellung visualisiert. Der Roboter ist dabei fest mit dem Laptop vernetzt und fährt anschließend den zuvor programmierten Weg nach und kann dabei z.B. die Klebepistole simulieren. Neben der Entwicklung der Konstruktionszeichnungen haben die angehenden Wirtschaftsingenieurwesen-Studierenden REC bereits im Labor getestet und Schulungsunterlagen erstellt.