DHBW-Studien zum Corona-Semester finden international Beachtung

Forscher*innen der DHBW haben im Rahmen einer internationalen Online-Konferenz erstmals Zwischenergebnisse zweier Studien zum Corona-Semester vorgestellt. Die Präsentation fand mit Beteiligung des italienischen Wissenschaftsministers im Rahmen eines von der Tageszeitung Reppublica und der Universität Calabrien organisierten Webinars statt.

Eine erste vom Senat der DHBW initiierte Studie wurde von den Professorinnen Sabine Möbs (DHBW Heidenheim) und Kay Berkling (DHBW Karlsruhe) als DHBW-weite Umfrage umgesetzt. Mehr als 4.500 Teilnehmer*innen antworteten auf die Befragung zur technisch-didaktischen Eignung von zehn verschiedenen Videokonferenz-Werkzeugen. Die zweite Studie wurde durch Professor Dirk Saller (DHBW Mosbach) an der DHBW durchgeführt, als Teil einer internationalen Studie, initiiert durch Prof Federighi (Universität Firenze). In dieser wurden die Einschätzungen und Erwartungen bezüglich der Zielerreichung von Onlinelehre untersucht. An ausgewählten Fakultäten internationaler Hochschulen in Deutschland, Hongkong, Italien, Tansania und Südafrika, hatte die Studie insgesamt rund 2.000 Teilnehmer*innen.

In seiner Eröffnung der Online-Konferenz betonte der italienische Wissenschaftsminister Gaetano Manfredi die Bedeutung nationaler und internationaler Studien für die zielgerichtete Weiterentwicklung des Universitätssystems nach der Corona-Pandemie.

Prof. Dr. Sabine Möbs stellte die Ergebnisse der DHBW-weiten Umfrage vor, die mit 4.612 Teilnehmern eine beeindruckende Rücklaufquote vorweisen kann. Die Forscherin konnte aus den Ergebnissen ein erstes quantitatives Ranking der verwendeten Videokonferenz-Werkzeuge ableiten. Etwas überrascht war die Professorin von der vergleichsweise hohen Bedeutung, die der Frontalunterricht auch innerhalb des digitalen Lernens für die Studierenden hat. Aus ihrer Sicht ist dies vermutlich darauf zurückzuführen, dass man hier noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat, die das Distance-Learning bietet.

Professor Dirk Saller (DHBW Mosbach) fasste das aus zwei Phasen zusammengesetzte Gesamtprojekt „CLUE“ (Corona Lockdown University Experience) zusammen und betonte, dass die vorgestellten Resultate als Zwischenergebnis der ersten Phase zu verstehen seien, in der die Situation zu Beginn des Corona-Semesters untersucht wurde.  Professor Roberto Guarasci, Direktor des Instituts DiCES der Universität Calabrien, zeigte anhand der, dass sowohl an der DHBW als auch an der Universität Calabrien eine tendenziell neutrale bis positive Einschätzung der Befragten in Bezug auf den Umstieg auf Distance-Learning während des Corona-Lockdowns gemessen wurde.

„Durch die Kooperation mit den italienischen Partnern und Einbindung von Heidenheimer Partnerhochschulen in Hongkong, Südafrika und Tansania können wir Vergleiche ziehen und entsprechend der Ergebnisse für unsere Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Lehre an der DHBW berücksichtigen“, fasste Prof. Dr. Sabine Möbs die Bedeutung der Studie zusammen.

Im Herbst ist eine zweite Phase mit verschiedenen Umfragen geplant; hierzu sollen auch eine regelmäßige Panel-Studie des Teams um Professor Deuer (DHBW Ravensburg) weitere Erkenntnisse liefern. Die zweite Phase ist bereits in Vorbereitung und wird auch das Feedback der mit der DHBW kooperierenden Firmen und Einrichtungen (Dualen Partnern) einbeziehen.

Zur Aufzeichnung in italienischer und englischer Sprache