Volle Aula bei den Frauenwirtschaftstagen

Die Migration von „Gastarbeiterinnen“ nach Deutschland stand im Fokus der Frauenwirtschaftstage, die im Oktober an der DHBW Heidenheim stattfanden.

Nach einer Begrüßung durch die Gleichstellungsbeauftragte Prof. Dr. Andrea Helmer-Denzel führte Prof. Dr. Anne-Kathrin Schührer (DHBW Stuttgart) die rund 70 Teilnehmenden in die Migrationsgeschichte der 1960er Jahre ein. Circa 800.000 Gastarbeiterinnen wanderten damals nach Deutschland ein und arbeiteten zu geringen Löhnen in der Industrie. Häufig unterstützten sie mit ihrem Verdienst die Familie, die im Heimatland zurückgeblieben war. Im Fokus und im Licht der Öffentlichkeit standen meist die männlichen Zuwanderer; die Geschichte der Frauen wird in der Berichterstattung kaum erwähnt.

Im zweiten Teil der Veranstaltung las Laura Cwiertnia aus ihrem Debütroman „Auf der Straße heißen wir anders“. Die stellvertretende Leiterin des Ressorts „Green“ bei der ZEIT, trug hier insbesondere die Passagen des Buches vor, in denen der Arbeitsalltag und der Leidensweg der Großmutter dargestellt wird, den sie bei ihrer Zuwanderung nach Deutschland beschritt. Die eindrückliche Lesung wurde mit einer lebhaften Diskussion abgeschlossen, in der die Autorin Fragen zum Buch beantwortete und Hintergründe zum autofiktionalen Roman erklärte, der u. a. biografische Begebenheiten beschreibt.