Studierende des Sozialwesens evaluieren Medienkompetenzprojekt an Ellwanger Schulen

Unter dem Titel „BeOn – Bewusst Online“ läuft seit  mehr als zwei Jahren an sechs Ellwanger Schulen ein erfolgreiches medienpädagogisches Präventionsprojekt für Schüler*innen der Klassenstufen sechs und acht. Durch das Projekt, das von Mitgliedern im SI-Club Ellwangen ehrenamtlich konzipiert wurde, werden jährlich mehr als 650 Ellwanger Schülerinnen und Schüler erreicht. Sie sollen durch ihre Teilnahme zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Smartphone und Social-Media-Apps angehalten werden. Dazu werden neben Workshopangeboten für Schulklassen auch Medienmentor*innen aus der Schüler*innenschaft ausgebildet, die gemeinsam mit der Schulsozialarbeit und unter Information der Elternschaft gemeinsam auf eine nachhaltige Verankerung der Projektziele hinwirken sollen. Das ist auch dringend geboten, denn Themen wie exzessives Gaming, Smartphone- und Medienabhängigkeit, Cybermobbing und problematische Medieninhalte in Klassenchats sind zentrale Herausforderungen für ein gesundes Aufwachsen in einer zunehmend digitalisierten Lebenswelt.

Doch wie genau und wodurch entfalten solche innovativen Präventionskonzepte ihre Wirkung bei ihren Zielgruppen? Und: Wie kann die nachhaltige ‚Wirksamkeit‘ einer Sensibilisierung von Kindern für einen reflektierten Umgang mit Social Media im Rahmen eines Kontrollgruppenvergleichs wissenschaftlich nachgewiesen werden? Diesen und weiteren Fragen widmet sich ein neues Lehrforschungsprojekt am Fachbereich Sozialwesen.

Zur ‚KickOff‘-Veranstaltung waren Mitte Oktober Dr. Kathrin Plänker und Christina Faber vom SI Club Ellwangen in Begleitung von Marion Merz als Schulsozialarbeiterin und zwei Schülermentor*innen auf Einladung von Prof. Dr. René Gründer an die DHBW Heidenheim gekommen, um den Studierenden das Projekt BeOn genauer vorzustellen.

Studierende des dritten Semesters (Kurs SD/SE/CM 2022A) werden bis zum Sommer 2024 einzelne Fragestellungen der Projektevaluation in Kleingruppen mit einer breiten Palette an qualitativen und quantitativen Methoden sicherlich einer Beantwortung näherbringen. Geplant sind neben einer Schüler*innenbefragung qualitative Interviews mit Fachkräften der Schulsozialarbeit sowie mit Vertreter*Innen der Elternschaft und Lehrkräften an allen Projektschulen. Daneben sollen Videoanalysen von Informationclips für Eltern und Beobachtungen (Hospitationen) von Schülerworkshops und Befragungen von Medienmentor*innen stattfinden.

Neben den sechs kooperierenden Schulen aus Ellwangen konnten auch zwei Schulen in Neresheim als „Kontrollgruppe“ für die Schüler*innenbefragung gewonnen werden. Bereits im Sommer 2023 hatten alle insgesamt acht Schulleiter*innen eine entsprechende Absichtserklärung zur Unterstützung dieses Lehrforschungsvorhabens der DHBW unterzeichnet. 

Erste Ergebnisse sollen im Herbst 2024 vorliegen und präsentiert werden. Ausgehend von den Evaluationsbefunden kann das Projekt im Hinblick auf eine Übertragung an Schulen in anderen Kommunen weiterentwickelt werden.

Infos zu BeOn – Bewusst Online: https://www.pfd-ostalb.de/projekt/beon-kick-off-workshop-fuer-medienmentorinnen/